Aktuelles Lexikon   Datenbank

Der Begriff Datenbank wird verwendet, um verschiedene Arten von Datensammlungen zu kennzeichnen. Das Spektrum der Datenbanken reicht von persönlichen Telefonlisten über behördliche Datensammlungen, wie der des Kraftfahrtbundesamtes in Flensburg, bis hin zu wissenschaftlich-technischen Sammlungen von kartographischen Daten oder Meßergebnissen.

Datenbanken werden i.a. dadurch gekennzeichnet, daß sie einen "wahlfreien" Zugriff auf die Daten ermöglichen. Anders als auf z.B. Magnetbändern, die nur einen sequentiellen Zugriff ermöglichen, können die heute verwendeten Festplatten oder Disketten an jeder Stelle zugegriffen werden.

Eine Datenbank besteht aus einzelnen Datensätzen, die bestimmte Strukturen aufweisen. Zum Beispiel hat eine Telefonnummern-Datenbank eine Struktur mit sog. Feldern für Name und Vorname, Vorwahl und Telefonnummer, und evtl. Felder für die Bestandteile der Adresse. In einer Datenbank kann man mit einem Datensatz, der eine solche Struktur aufweist, zusammengehörige Daten gemeinsam einspeichern, verändern oder löschen.

Wenn ein Datensatz eingespeichert wird, werden je nach Definition ein oder mehrere "Indices" angelegt, die das Wiederauffinden der Datensätze erleichtert. Wenn eine Telefonnummern-Datenbank je einen Index nach Nachname, Vorname, Telefonnummer, Vorwahl und Ort hat, dann können sehr schnell Datensätze gefunden werden, die gewisse Kriterien erfüllen: alle Nachnamen die mit "V" beginnen, alle Telefonnummern aus Berlin, usw. Es ist prinzipiell möglich, solche Anfragen ohne Verwendung von Indices zu beantworten - dann muß aber sequentiell jeder Datensatz untersucht werden, ob er die Anfrage erfüllt. Das kann bei großen Datenbestände extrem zeitaufwendig sein.

Datenbankverwaltungssysteme (engl. "Data base management systems", DBMS) wie die populären PC Systeme wie DBASE oder FRAMEWORKS [1997: Eigentlich nur noch MS-ACCESS, wie schnell sich die Zeiten ändern... -dww], verwalten Datenbestände, die von mehr als einem Programm oder Benutzer benutzt werden sollen. Sie erlauben den Zugriff und die Manipulation von Daten, ohne Kenntnisse haben zu müssen, wie die Daten physikalisch auf der Platte abgelegt sind. Mit sog. Anfragesprachen wie SQL oder Programmschnittstellen bieten solche Systeme eine logische Sicht auf die Daten. Dieses bietet eine sehr große Flexibilität über die Art von Anfragen, die beantwortet werden können mit einer bestimmten Datensammlung, aber sie bietet auch eine größere Gefahr für den Datenschutz , u.a. weil es schwieriger ist als mit gezielten Anwendungsprogrammen festzustellen, wer welche Daten wann verändert hat.


Autor: Debora Weber-Wulff
Erschienen: C & U, Heft 7, 1992