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TFH Berlin
Fachbereich Informatik
Medieninformatik
Mediendidaktik
Sommersemester 2000
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Lobe-Spiel
Das Lobe-Spiel ist eine behaviorististische Übung, die
zum Ziel hat, lobendes Verhalten zu verstärken. Es mag
sich komisch anhören, aber versuchen Sie, durchzuhalten,
dann können wir hinterher über Ihre Erfahrungen
diskutieren.
Wer wird nicht gern gelobt? Aber selber loben, das fällt
uns schwer, es scheint künstlich zu sein. In diesen
Spiel ist man dazu gezwungen zu loben, will man weitermachen.
Das Spiel besteht aus zwei Ebenen, die
Handlungs-Ebene
und die Verstärkungsebene. Es gibt 4-5 Mitglieder
in einer Gruppe, 1 Person spielt der Verstärker, die
anderen nehmen an der Handlung teil.
Die Handlungs-Ebene
Material: 1 DIN A3 Blatt Papier, 1 Stift (nicht mehr!), 1 Lineal
und 1 Schere. Mehr nicht! Kein Tesa, kein Zusatzpapier, nichts.
Aufgabe: Konstruieren Sie aus dem vorhandenen Material ein
3D-Haus!
Das Haus soll folgende Merkmale haben:
- mindestens 3 Wände
- einen Dach mit Schornstein
- mindestens 2 Fenster
- mindestens 1 Tür
Die Zeit ist begrenzt auf 45 Minuten.
Die Verstärkungsebene
Keine darf etwas machen oder einen Vorschlag zur
Handlungsebene aussprechen, ohne dafür zu bezahlen. Jede
Spielteilnehmerin erhält 5 "Münzen" zum
Spielanfang. Für jeden Vorschlag oder jeder
Handlung (etwas zeichnen oder schneiden oder bauen)
muss eine Münze an die Verstärkungsspielerin
bezahlt werden.
Das Spiel wäre so schnell zu Ende, wenn es nicht
die Möglichkeit gäbe, Münzen zu bekommen.
Und zwar für jeden ernsten Lob, was eine
der Spielerinnen an eine andere ausspricht, bekommt sie
eine Münze vom Verstärkerin! Sie alleine
entscheidet, was ernst gemeint ist.
Ist man pleite, kann man nur Lob aussprechen, keine
Vorschläge machen.
Das Spiel ist zu Ende, wenn das Haus gebaut ist, nicht
vorher.
Fragen?
Ich hoffe nicht, denn ich habe die Stimme verloren, wir wollen
nach dem Spiel gemeinsam darüber diskutieren, wie wir das
Spiel gefunden haben. Und dann eine Woche lang uns selber
beobachten: lobe ich jetzt mehr, d.h. habe ich das Verhalten
verinnerlicht, es übertragen auf andere Situationen? Wir sind
gespannt....
Author:
Prof. Dr. Debora Weber-Wulff. All rights reserved.
Questions or comments:
<weberwu@tfh-berlin.de>
Letzte Änderung:
14.03.01 - 14:02
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