TFH 2000
Ja, ja, ich weiß, es ist illusorisch, es gibt dafür kein Geld
und überhaupt...
Wie würde ich mir die TFH im Jahre 2000 wünschen?
- Es gibt ein großer, offener Computer-Labor für Studierenden
aller Fachrichtungen. Dort sind Unix-2000-,
Macintosh-2000-, und Windows-2000-Geräte, Scanner, Videokameras,
Tonaufnahmegeräte, Drucker und Plotter, das passende Office- und
Bildbearbeitungssoftware sowie CAD-Programme, Compiler, und was man
sonst noch braucht an Software. Ein 155 MB Anschluß an
das Internet ist selbstverständlich. Der Labor ist geöffnet
täglich von 7:30 bis 22:00 (auch am Samstag und Sonntag!),
und es gibt dort einen "Help Desk" mit
kundigen Studierenden, die dafür bezahlt werden, daß
sie Auskunft und Hilfestellung geben. Die Nutzung steht allen
Mitglieder der TFH frei (Ausweiskontrolle!) und kann von
Bürgerinnen und Bürger Berlins gegen einen
Stundensatz von 20 ECU benutzt werden.
- Der Cafeteria ist ebenfalls täglich
von 7:30 bis 22:00 offen und wird
außerhalb der "normalen" Öffnungszeiten von
Studierenden betrieben. Viele Arbeitsgruppen treffen sich
zum Abendbrot, um anschliessend an ihre Hausaufgaben zu arbeiten,
entweder in die Hauptbibliothek - die ebenfalls bis 22:00
auf hat - oder die Labore. Laboraufsicht wird von Studierenden
höheren Semester gemacht. Einige Zeichensäle sind
auch offen, und leerstehende Hörsäle
sind als Arbeitsräme für Studentengruppen zu nutzen.
In der Bibliothek sind viele aktuelle
Zeitschriften und Bücher zu finden. Es gibt Leseecken dort,
die zum verweilen einladen.
- Alle Häuser sind natürlich von 7:30 bis 22:00
offen - auch am Wochenenden und in den vorlesungsfreien Zeiten.
- In der Nähe ist eine Kindertagesstätte, im Semester ist
sie von 7:30-20:00 geöffnet, im Semesterferien bis 16:00.
Es gibt sowohl feste Plätze als auch blockweise Betreuung
für Notfälle (Tagesmutter oder Tagesvater krank) oder
Sitzungen von akademischen Selbstverwaltungsgremien.
- Alle Hörsäle sind mit Overhead-Projektor und
Netzanschluß versehen. Tragbare Computer sind im Fachbereich
ausleihbar, um Vorführungen zu machen.
Die Jalousien funktionieren. Alle
Fenster sind dreifachverglast, um den Lärm der Straße
abzuschirmen. Es gibt in jeder Hörsaal an der Hinterwand
(damit die Lehrkraft es sehen kann!) eine funktionierende Uhr.
Alle Lehrkräfte denken daran, nach Anschluß der
Lehrveranstaltung das Licht auszuschalten und wischen für
den nachkommenden Lehrkraft die Tafel.
- Der Verwaltungsaufwand ist auf ein Minimum geschrumpft.
Studierenden melden sich verbindlich für Vorlesungen
am Ende des Vorsemesters per Computer mit einer ID-Karte.
Die Erstbelegung von jeder Lehrveranstaltung ist kostenlos,
Die erste und zweite Wiederholungsversuch kosten 100 ECU,
weitere Wiederholungen kosten 500 ECU.
- Das Präsidumsgebäde ist jetzt eine Technologie-Transfer
Zentrale, alle Professoren-Firmen haben hier Briefkasten. Es gibt
Büros, die stundenweise gemietet werden können, sowie
eine Sekretariat, deren Leistungen ebenfalls von die Firmen
bezahlt werden. Dort befindet sich auch das
Fachbereichsüsübergreifenden Praktikumsbörse und
die Jobvermittlung für Studierende. Der Verwaltung sitzt
gemeinsam mit alle Fachbereichsverwaltungen im Haus Gauß.
- Die Fachbereiche in der Forum Seestr. und Kurfürstenstr. sind
im Haus Beuth umgezogen, die Mathematik und Physik ist jetzt
in Haus Kovalevski
(
Sonya Kovalevski
war die erste
Professorin der Mathematik - 1884 in Stockholm)
untergebracht, ehemals
Schweißtechnischer Lehranstalt, die nun im Forum Seestr.
zu finden ist.
- Projektarbeit wird groß geschrieben an der TFH, jedes
Semester in jeder Studiengang hat pro Semester eine
Lehrveranstaltung die im Team als Projekt durchgeführt wird.
- Die Lehre wird kontinuierlich überprüft. Am Hochschultag
werden an die Lehrenden die goldene Zeigestock für
besonders gute Leistungen bzw. der Blechzitrone für besonders
schlechte Leistungen verliehen. Bekommt eine Professorin oder
ein Professor dreimal eine Blechzitrone verliehen, wird die
Stelle neu ausgeschrieben, wobei sie oder er sich natürlich
wieder bewerben kann.
- Forschungsmittel werden auch für Vorhaben vergeben, die die
Verbesserung der Effektivität von Lehrveranstaltungen
zum Ziel haben. Die Kolleginnen und Kollegin eines Faches haben
einen "Pool" an Umdruckunterlagen und Skripte, die von allen
benutzt werden können.
- Es gibt fachbezogene Sprechstunden, die abwechselnd durch die
jeweiligen für ein Fach zuständige Lehrkräfte
abgehalten werden, um Ansprechpartner für die Studierenden
anzubieten.
- Im ersten Semester ist für alle Studierenden ein Pflichtfach
"Lern- und Studiertechnik" vorgeschrieben.
- Es gibt eine AbsolventInnen-Vereinigung "Nachtech", die
jährliche Treffen ehemalige Studierenden der TFH
organisiert. Mitglieder in Nachtech können TFH-AbsolventInnen
zum halben Akademikersteuer (1000 statt 2000 ECU) einstellen.
Bei Jobwechsel ist eine Ablösesumme an der vorherigen
Arbeitgeber zu zahlen, pro Jahr der Beschäftigen
vermindert sich der Steuer um 10%. Selbständige
Unternehmer müssen ihre eigene Akademikersteuer bezahlen
um ein Gewerbeschein zu bekommen. Abgebrochene Akademiker kosten
200 (bzw. 100) ECU pro studierte Semester (Langzeitstudenten
ohne Abschluß sind teuer!).
- Die Studierenden haben endlich die Bedeutung von
Rauchverbotszeichen begriffen. Alle Gebäuden sind rauchfrei.
Andere Ideen? Diskussion wilkommen in der News-Group
tfh.zweitausend! Schönen Dank
an Kollege Klaus Vesper für einige Anregungen!
Debora Weber-Wulff <weberwu@tfh-berlin.de>
Last modified: Tue Nov 19 17:49:23 1996